No titel.

The thing is, if you are trying to convince someone that they should be with you, that they should commit to you, that they should love you, you have already lost. Hesistation is an answer. Indecisiveness is an answer. But the certain thing is, that there is someone out there who would never hesistate about you.

An sonnigen Tagen

hast du gern geliebt. Wie einfach es dir schien an Liebe zu glauben, als noch keine Wolke am Himmel zu sehen war und der Wind nicht wehte. Wie einfach es dir schien, um die Liebe zu kämpfen, als kein Gegner zu sehen und der Kampf schon gewonnen war. An wolkenverhangenen Tagen liebst du nicht gerne. Wie schwer es dir fällt an die Liebe zu glauben, wenn die Sonne verdeckt ist und der Wind weht. Wie schwer es dir fällt für die Liebe zu kämpfen, wenn der Gegner stark ist und der Kampf schon verloren scheint. An stürmischen Tagen zu lieben, ist Liebe. Auch wenn der Wind weht, wenn du dagegen halten muss, und dennoch alles droht auseinanderzufallen. An dunklen Tagen zu lieben, ist Liebe. Auch wenn der Regen fällt, wenn du kein Regenschirm zur Hand hast und du zu ertrinken drohst. Denn du bist die Liebe.

 

 

Zitat.

„Stehe nicht weinend an meinem Grab, ich liege nicht dort in tiefem Schlaf. Ich bin der Wind über tosender See, ich bin der Schimmer auf frischem Schnee. Ich bin das Sonnenlicht auf reifem Feld, ich bin der Regen, der vom Himmel fällt. Weine nicht an meinem Grab, denn ich bin nicht dort. Ich bin nicht tot, ich bin nicht fort.“
(Mary Elizabeth Frye)

 

 

Trostlos.

Ich verlange keinen Trost von euch. Ich tue auch nicht so als ob. Ich verlange keinen Trost, aber erzählt mir keine Lügen. Erzählt mir keine Lügen, da es so viele Götter gibt, die alle ihren ganz persönlichen Absolutheitsanspruch besitzen. Die sich in Kupfer und Zinn hüllen und behaupten, wie Gold zu glänzen. In einer modernen Verkommenheit, die in der Geschichte neu ist. In dieser Geschichte möchte ich lieber ein Bettler am Flussbett des Ganges sein, als gebrochen auf vergoldetem Tablett des Westens.

Immer wenn, dann.

Immer wenn eine Feder zu Boden fällt, dann wird er melancholisch. Seinem Ermessen nach sollte sie nämlich vom Wind durch die Luft getragen und auf die Menschen, die durch die Schwerkraft zu Boden gedrückt werden, hinabschauen können. Leicht wie eine Feder, so hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. Ihm schien, als meine es die Schwerkraft besonders schlecht mit ihm. Ein ständiges Gefühl des Erdrückens begleitete ihn in den letzten Jahren, Tag ein, Nacht aus. Er fuhr eine sich in Kurven krümmende Straße entlang, vorbei an Bäumen, die majestätisch in die Höhe wuchsen und ihm ein Gefühl von nie erfahrener Erhabenheit vermittelten. Selbst sein gelber Drahtesel, ständiger Weggefährte und treuer Freund, schien heute in Traurigkeit gefangen und gab hin und wieder ächzende Laute von sich. Um ihn aufzumuntern trat er deshalb etwas fester in die Pedale, wobei ihm die Brieftasche auf seiner linken Schulter im Takt eines inneren Walzers in die Seite boxte, so als wolle sie ihm sagen, dass auch sie Teil ihrer kleinen Gemeinschaft war. Noch ein Haus, dann hatte er Feierabend. Der letzte Brief war an Frau Dorn adressiert, wohnhaft in der Rosenbergerstraße. Hausnummer: 46. Versunken in trübe Gedanken wäre er fast daran vorbeigefahren, doch ein beherzter Bremsgang verhinderte Schlimmeres und er kam rechtzeitig vor besagtem Haus zu stehen. „Bin gleich wieder da“ signalisierte er seinem Rad, indem er ihm behutsam über den Sattel strich. Ein grün verzierter Briefkasten Dorn empfing ihn mit weit aufgestrecktem Maul, hungrig nach saftigen Briefen. „Lass es dir schmecken, mein Guter“.

Über das Vermessen der Zeit. II

(Ein Auszug)

02 Aussen – Fussgängerzone – Tag

Hinter dem Park beginnt eine Fußgängerzone mit vielen kleinen Läden, Cafés und Bars. Die Menschen um Frank herum lassen sich treiben, während dieser ohne nach rechts oder links zu blicken nun mit großen Schritten an ihnen vorbei läuft. Ein Mann mit roten Rosen läuft ihm entgegen und versperrt ihm den Weg. Er hält Frank eine Rose direkt unter die Nase

Rosenverkäufer:
Kaufen Sie sie, für ihren Glückstag.

Frank wehrt genervt die Rose unter seiner Nase ab

Frank:
Wann wird der sein?

Rosenverkäufer:
An dem Tag, an dem Sie sich verlieben. Ich sehe die höchste Form der Romantik für Sie. Eine dunkelhaarige Dame.

Frank verdreht die Augen und wirft einen Blick auf seine Uhr

Frank:
Romantik interessiert mich nicht. Frisst zu viel Zeit.

Er schiebt den Rosenverkäufer zur Seite und geht weiter

Frank (Monolog, durch Voice-Over dargestellt):
Warum starrt er mich nur an, als hätte ich in der Kirche über Gott gelästert? Vielleicht sind wir wirklich in einer Art Kirche, in einem liminalen Zustand der Sentimentalität, der uns über kurz oder lang um unsere Ohren flattert. Jetzt läuft er davon und versucht seine erschöpften Blumen anderen anzudrehen. Ja, er wird sicher seine Abnehmer finden und ich mache ihnen auch keinen Vorwurf, die tote Welt giert eben nach Gefühlen, aber gibt es keinen anderen Weg? Ich bin kein Romantiker, ich bin ein waschechter Klassiker. Aber natürlich gibt es die Romantik. Vor allem die Medien wissen, wie nützlich die Romantik ist. Zu Recht. Sie haben einen großen Teil dazu beigetragen sie zu schaffen. Gegen eine akute Weltverdrossenheit ist es ein starkes Gegenmittel, um zu retten, was an Menschlichkeit noch in uns übrig ist. Es ist doch allgemein bekannt, dass uns nichts mehr schockiert. Dass die Bilder des Elends und Leid, die uns vor zwanzig Jahren noch auf die Straßen getrieben hätten, um dagegen zu protestieren, heute an unseren Augen vorbeiflimmern und wir sie nur noch unscharf erkennen. Berichterstattung ist Gewalt. Gewalt gegen unseren Geist. Schrecklich, sagen wir zu Rußland, Griechenland, dem Erdbeben in Nepal, dem Terroranschlag auf Charlie Hebdo und die Lage in Syrien. Und dann sehen wir uns Krimiserien oder einen Film zur Primetime an, weil es nichts gibt was wir tun können. Und das Unbehagen über die Machtlosigkeit gipfelt in einer Arroganz für den Obdachlosen unter der Brücke, an dem wir jeden Tag vorbeigehen.

 

Vakuum.

Wenn alle die gleiche Sprache sprechen, kann der Dichter nicht mehr sprechen.
Ich habe meinen Körper geplündert und ein Gedicht aus ihm gemacht.

Ich habe die Linien um meine Augen vermessen. Sie sind tief geworden.
Die salzhaltige Flüssigkeit hat ihre Spuren hinterlassen.
Ich habe ein Gutachten über meinen Mund erstellt. Er ist taub geworden.
Zu viele Worte wurden ausgesprochen in einem luftleeren Raum.
Ich habe die Temperatur meiner Ohren gemessen. Sie sind verglüht.
Die trockene Stille hat sich entzündet.

Wenn alle die gleiche Sprache sprechen, kann der Dichter nicht mehr sprechen.
Ich habe ein Gedicht geplündert und mein Herz aus ihm sprechen lassen.

Über das Vermessen der Zeit. I

(Ein Auszug)

09 Innen – Café – Tag

Frank und Marianne sitzen in einem Café. Marianne liest Zeitung, Frank nippt an seinem Kaffee und blickt aus dem Fenster. Er überlegt sich den nächsten Slogan für einen Aufrag in der Werbeagentur. Gedankenfetzen sind im Voice-Over zu hören. Plötzlich legt Marianne die Zeitung zur Seite und unterbricht Frank in seinen Gedanken.

Marianne:
Frank, ich möchte das Meer mit Ihnen erleben. Ich möchte den Rhythmus der Wellen spüren und die salzige Luft tief in meine Lungen inhalieren.

Frank:
Ich muss gestehen, ich ängstige mich ein wenig vor dem Meer.

Marianne:
Wie kann man sich davor nur ängstigen Frank?

Frank:
Nunja, es ist so vielseitig.

Marianne:
Wie meinen Sie denn das nur wieder?

Frank:
Schauen Sie doch Marianne, es gibt das Seemannsmeer. Richtig?

Marianne:
Das Seemannsmeer?

Frank:
Ja, das Wasser eben, das die Seemänner mit ihren Schiffen bereisen.

Frank macht Wellen in seiner Kaffeetasse, indem er diese bewegt

Marianne:
Und weiter?

Frank:
Das fischige Meer, zum Beispiel.

Marianne:
Ich verstehe. Lassen Sie mich raten Frank, das Wasser, in dem die Fische zu Hause sind?

Frank nimmt die Kuchenreste von seinem Teller und zerbröselt diese in seine Kaffeetasse

Frank:
Richtig. Und dann gibt es da noch das Ölmeer, das Hafenmeer und natürlich das Meer, das existiert um Landkarten hübscher zu machen. Und das endgültige Meer.

Marianne:
Frank, das wähle ich. Ich möchte an das endgültige Meer mit Ihnen fahren.

Frank:
Sehen Sie Marianne, und genau dieses ängstigt mich.

Marianne:
Erklären Sie es mir.

Frank:
Nun, es ist einfach es selbst. Es ist das, welches selbst diejenigen, die behaupten sie würden es kennen, nicht kennen. Hat denn jemals jemand das Herz des Meeres gefunden? Das auf seinem tiefsten Grund liegt und wahrscheinlich für immer verborgen bleibt?

Marianne:
Woher wissen wir überhaupt, dass es den tiefsten Abgrund gibt, Frank?

Frank:
Wir wissen es zwar nicht aus Beobachtungen, aber durch logische Schlussfolgerungen.

Frank nimmt einen Zuckerwürfel und lässt ihn in seiner Kaffeetasse versinken

Rat und Tat.

Sie rieten mir neugierig zu sein.

Ich war versunken in Träume denen du folgtest.

Sie rieten mir zu lieben.

Ich war gefangen in Betten die du richtetest.

Sie rieten mir vorsichtig zu sein.

Ich war geblendet von dem Licht das du entfachtest.

Sie rieten mir wachsam zu sein.

Ich war verloren in der Nacht die du schufst.

Sie lachten.

Der Himmel war schwarz aber du warst da.

Sie weinten.

Der Tag war grau und sie waren allein.

Sie kapitulierten.

Dein Körper war eine Landkarte in der ich mich für immer verlor.

Wenn Träume fliegen lernen.

Sie schliefen ein und wälzten sich hin und her.

Wer sind wir dann,

wenn Träume zu Albträumen werden?

Sie rieben sich die Augen und streckten sich.

Wer sind wir dann,

wenn Träume erwachen?

Sie spreizten ihre Flügel und flogen davon.

Wer sind wir dann,

wenn Träume fliegen lernen?

Sie wurden gefesselt und davongetragen.

Wer sind wir dann,

wenn Träume gestohlen werden?

Talkshow.

…mitten im Gange:

G:„…das bedeutet also für die Meisten von uns: wir sind unzufrieden, wir fühlen uns in unserer Existenz bedroht, ausgeschlossen und vor allem: Wir wollen mehr Geld! Es gibt jedoch auch Menschen, die kommen mit dem Regelsatz aus, sind zufrieden, dankbar.

M: „Herr Gärtner, betrachtet man die Ausgangsposition neutral, so stellt man doch fest, dass diese Missmut, von der Sie sprechen, in allen Bevölkerungsschichten anzutreffen ist.“

K: „Natürlich, natürlich. Und das ist doch ganz logisch! Denn jeder muss sich seiner sozialen Rolle fügen, ich glaube fest daran, dass per Zufallsalgorithmus zu Beginn unseres Lebens über uns entschieden wird. Wer bitte fühlt sich unter Väterchen Determinismus überhaupt glücklich und zufrieden?“

M: „Richtig! Wenn ich Travis zitieren darf: „The grass is always greener on the other side“”

B: „Vielen Dank Herr Mumpitz für diese vorzügliche musikalische Überleitung. Meine nächsten Gäste haben sich nun den Mut gefasst und bringen heute das zu Sprache, womit sich die meisten Menschen nicht einmal beschäftigen möchten. Herr Wudast, als Personalleiter haben Sie täglich mit den unterschiedlichsten Menschen zu tun und bekommen viel von deren Arbeitsmoral und Lebenseinstellung mit. Wie schätzen Sie die allgemeine Lage in Deutschland ein?“

W: „Als fühlender Mitmensch erlaube ich mir die Auffassung, dass die Menschen heutzutage unglücklich sind. Man könnte sogar sagen, sie sind arme Schweine; und das Herr Biermann liegt nicht an der Höhe ihres Einkommens, sondern an den Lebensumständen der Gesellschaft. Die Menschheit wird von Tag zu Tag schlechter…“

Heimweg.

2 Jahre sind 24 Monate sind 104 Wochen sind 730 Tage sind 17520 Stunden sind 1051240 Minuten sind 63074401 Sekunden.

Heute Morgen ist mir mein Herz in die Hose gerutscht. Ganz plötzlich. Weg war es. Zu schwer, weil zu viel angefressen.

60 Jahre sind 720 Monate sind 3130 Wochen sind 21915 Tage sind 525960 Stunden sind 31557611 Minuten sind 1893456714 Sekunden.

Gerade eben wurde mir ganz leicht ums Herz. Ganz plötzlich. Da war es wieder. An seinem rechten Fleck, denn wir sehen uns bald wieder.

Farben Spiel.

Auf der Insel, wo die Visionen sind und der Geist reingewaschen von den gleißenden Sonnenstrahlen, da pflückst du Blumen und wirfst sie der Sonne entgegen. Verschüttest Farbe bis der Tag verblasst und du ebenfalls. Du hättest jeden Raum füllen können, aber den Raum den du fülltest, war ich. Ich bin keine Leinwand. Du bist kein Maler. Male mich. Das tust du. Berühre mich. Das tust du. Liebe mich. Das tust du. Halte meine Hand und lies darin die Nacht, während der Mond voll ist. Ich spüre die Vollheit deiner Lippen, während der Tag dünner wird und all das Restliche noch unbemalt, unversprochen.

Geh-Punkt.

Wir teilten den goldenen Abend (Sonne auf dem Bauch),
ich gab ihn aus und du hast ihn genommen.
Wir teilten die rote Nacht (Tau auf dem Rücken),
du bist geblieben und ich bin gekommen.
Wir teilten den schwarzen Morgen (Regen im Gesicht),
ich lieh dir das Glück und du brachtest es zurück.
Und jetzt bitte geh. Geh.

Herzlos.

Sie werden mich plündern.
Sie haben meine Lunge, meine Leber und meine Zunge verspeist.
Sie wundern sich, warum ich nicht frei atmen und sprechen kann.
Sie wissen, dass es noch ein Stück von mir gibt, das noch nicht von ihrer Liebe getötet wurde.
Sie werden das in meiner Brust versteckte Herz finden.
Sie wundern sich, warum ich Angst habe.

Ich habe Angst, aber keine Todesangst.
Ich mache Fortschritte.
Ich habe vor mir sechsundzwanzig goldverzierte rote Kerzen zum Ausblasen stehen.
Ich blase sie aus, so ist es brav.
Ich blase mich selbst aus, jeden Funken von mir.
Ich habe mein Herz versteckt.

Und ich werde es mit mir fort nehmen.

Fata Morgana.

Seitdem du das Wasser befreit hast und es frei zwischen Hügelketten lebt, haben Meere geweint und in deinen Augen überlebte nur die Leere und ich weiß nicht, wie jemand auf der Welt meine Wunden heilen kann, die dein Stolz mir zugefügt hat, während ich mich erinnere an diesen schönen Tag, als zwischen hochgewachsenen Bäumen niemand, niemand sah wie ich dich begehrte, während ich dich begehre, schlafen die hohen Bäume und ich schlafe nicht, denn ich denke daran dir Lieder von Liebe und Schmerz vorzusingen, wenn du zurückkehrst und wir dort oben fliegen, wo die Wolken langsam über die Erde ziehen und mein Mund langsam über deinen Körper zieht, so langsam, dass die Zeit zum Stillstand kommen wird.

Plusminus.

Du bist Wechselstrom, wandelbares Wesen.
Jagst mir heiß und kalt, Angst und Freude ein.
Verlorene Stunden, gefundene Fressen.
Gewonnene Tage, heilsame Zeit.

Versunkene Träume, zart zu berühren.
Zerstörte Bäume, mühsam zu pflegen.
Asphaltierte Straßen, gedenke zu vermeiden.
Verwunschene Orte, nicht zu finden.

Hallo Mensch, du bist frei.
Neuer Tag. Nimm mich mit.
Wir laufen davon.
Den Gedanken entgegen.